Stationen Lappland

Stationen in Lappland

Finnisches Lappland

  • Inari – liegt am Juutuanjoki und in der Bucht Ukonselkä des Inarijärvi, der Name steht für Stadt und Gemeinde und Inarijärvi für den See, Finnlands drittgrösster See (2x Bodensee), bis zu 100 m tief, mit unzähligen Buchten und 3.000 Inseln. Die Stadt ist Sitz des finnischen Samenparlaments, das Museum und Kulturzentrum Siida Sami informiert über Lappi und Samen. Ich stehe am See und sehe …Wasser und Wald, vom Ufer aus hat man nicht die geringste Chance, die Grösse und Inselwelt zu erfassen. Die Stadt wirkt wie eine normale Kleinstadt (500 Einw.), wo sind die Samen und ihre Zelte?? Es gibt einen kleinen Supermarkt, Tankstelle, Souvenirshop, Rathaus? (was heisst Rathaus auf finn. bzw. samisch??, wir hatten leider kein finn. Wörterbuch dabei) und auffallend wenig Autos auf den breiten Strassen.
  • Kittilä: ein schöner Tag, Musikfetzen schallen über’n Fluss, neugierig machen wir uns mit dem Rad auf den Weg. Es ist Markt in der Stadt. Dinge des täglichen Bedarfs und Samenhandwerk werden angeboten, Essstände und eine Musikbühne sorgen für gute Laune. Wir erstehen ein Stück Kunstrasen um das WoMo neu auszulegen. Auf dem Rückweg kommt ein Rentierpärchen aus einem Gebüsch, trottet an der Ampel die Strasse entlang und verschwindet wieder im Unterholz.

Schwedisches Lappland

  • Gällivare: durch Eisenerz zu Reichtum gekommen, noch heute kann das Bergwerk besichtigt werden. Der Bahnhof im Blockhausstil ist denkmalgeschützt und Endpunkt der Inlandsbahn, und wie die
    • Lappkyrkan – „Ettöreskyrkan (Samenkirche, 18. Jhdt., jeder schwed. Haushalt musste vier Jahre lang ein Öre/Jahr zahlen) aus Holz eine Sehenswürdigkeit, genauso wie die schneeweisse Neue Kirche 19. Jhdt., wurde gebaut, weil die alte Kirche zu klein geworden war.
    • Schloss Fjällnäs – 19. Jhdt., Sommerhaus des Chefs der Bergbaugesellschaft
    • Die Ofotbahn fährt von LuleaÅã über Gällivare und Kiruna nach Narvik /Norwegen.
    • Dundred – 823 m hoch, Aussichtsberg, das Skigebiet südwestlich von Gällivare. Ein Hotel, Parkplatz, Berg und Lift, sah alles recht neu aus. Jetzt war kein Mensch da, wie mag es wohl im Winter aussehen?? Die Zufahrtsstrasse ist steil und schmal.

  • Porjus: ein kleiner schmaler Ort in der Bucht des Porjusselet mit ein paar Strassen und Panoramablick über den Stora Lulevatten, zu seinen Füssen ein riesiges Wasserkraftwerk von Vattenfall. 1910-1915 wurde hier eines der ersten schwedischen Kraftwerke gebaut. Heute ist Porjus die einzige noch erhaltene Kraftwerksortschaft Schwedens und 50 m unter der Erde liegt ein Kraftwerksmuseum. Im Stationsgebäude ist die Porjus EXPO untergebracht. Es war das erste von diversen Wasserkraftwerken die uns noch begegnen werden. Einmal führte die Strasse über einen Staudamm, neben uns war der tiefblaue See, im Hintergrund dunkelgrüner Nadelwald, über uns strahlender Sonnenschein und am Geländer stand…ein Rentier.
  • Jokkmokk: umgeben von Gletschergebieten, Urwäldern, Mooren,  Kulturgegenden und fruchtbaren Flusstälern, der Hauptort der  schwedischen Samen und die Stadt des samischen Wintermarktes (Jokkmokks Vintermarknad). Seit 1605 treffen sich hier im Februar für drei Tage Samen aus allen Lapplandregionen Norwegens, Schwedens, Finnlands und der russischen Kola-Halbinsel. Bei freundlichen –40Åã! kommen 50.000 Menschen in die 8.000-Einwohner-Gemeinde. Das Ajtte Svensk Fjäll- och Samemuseum - präsentiert in ungewöhnlicher Form die Geschichte und Kultur der Samen, besonders schön sind ihre Trachten und Silberarbeiten. Ihm angeschlossen ist eine Bibliothek und ein botanischer Garten. Die Parkplätze in den Orten sind mit Stromanschlüssen ausgestattet, damit man Auto oder WoMo im Winter (vor-) heizen kann. Bezahlen muss man bei der Stadtverwaltung oder? Touristeninfo. Wir sind durch eine aufgeräumte und durch weisse Holzhäuser freundlich wirkende Stadt gelaufen, haben zwei Kirchen besichtigt
  • Nya Kyrkan – 19. Jhdt., neugotischer Stil
  • Gammel (Sami-)Kyrkan – 18. Jhdt., brannte 1972 ab, wurde wieder original aufgebaut und im Inneren blau-rot-gelb, den Farben der Samen, ausgemalt und in einem Souvenirgeschäft für Otto ein Duodii-Taschenmesser und ein Marienbildnis erstanden (er ist katholisch, wenn’s ihm einfällt). Meine romantische Vorstellung, dass Samen (noch) in Zelten leben, habe ich nun endgültig begraben. Obwohl, manches Mal tun sie es noch.
  • Storforsen: Naturreservat seit 1971, die Stromschnellen des Piteälven haben eine Gesamtlänge von 5 km Kilometern, eine Breite von mehreren 100 m und überwinden eine Höhendifferenz von 82 m, damit ist sie die grösste Stromschnelle Skandinaviens und wahrscheinlich der grösste und längste nicht regulierte Wasserfall Europas. Vom nahen Parkplatz aus führt der Weg als erstes zum Info Center. 2 km Wege und Holzstege erschliessen dieses Gebiet. 12 Schilder am Wegesrand informieren über die Fauna und Flora des Flusses und über die vom Wasser geformten Canyons und Gumpen, in denen gebadet wurde. Es waren Ferien und schönes Wetter, entsprechend viele Leute verteilten sich im Gelände, sassen mit Picknickkorb auf den Felsen. Die vorherrschenden Gestein ist 1.800-2.000 Millionen Jahre alt, auch roten und grauen Granit sowie Vulkan- und Sedimentgestein kann man finden. Ein wunderschöner und  besucherfreundlicher Ort, man hätte Stunden zubringen können. Auf der Weiterfahrt wollte ich eine Abkürzung nehmen, ist uns auch halbwegs gelungen. Nur dass wir bestimmt 20 km auf Sand-Kiespiste durch ein Militärgebiet gefahren sind. Bei der Einfahrt in dieses Gelände war am Strassenrand eine Kasernen ähnliche Anlage aber kein Schlagbaum, der Weg endete dann ohne irgendwelche Hinweisschilder an einer Landstrasse. Es gab nur in Abständen am Strassenrand Verbotstafeln die Anhalten, Aussteigen, Fotografieren nicht erlaubten und umkehren?? Haben wir uns nicht getraut. Einmal hat uns jemand überholt und ist wieder zurückgekommen. Hat uns aber in Ruhe gelassen. Alles sehr merkwürdig. Und wie es so ist im Leben, neben mir laufen Elche durch’s Unterholz, zum zweiten und letzten Mal auf dieser Reise. Ich meine immer noch, dass das der ausgesuchte Weg war und das Militärgebiet nicht auf der Karte verzeichnet ist. Das Problem, wir haben nur Länderkarten aber keine Regionalkarten. Welche Regionalkarte hätten wir auch mitnehmen sollen?? Dazu ist Skandinavien zu gross.
  • Arvidsjaur: 4.600 Einw., erst im 18. Jhdt. von Schweden kolonisiert. Und schon wieder! kommen die Räder bei der Stadtrundfahrt zum Einsatz. 
  • Am Ortsrand des Städtchens liegt Lappstaden - die älteste Kirchstadt Schwedens mit 80 guterhaltenen, geteerten Blockhütten aus dem 17. Jhdt., Besitzer und Erbauer sind die Waldsamen. An grossen Kirchenfeiertagen war/ist es das UÅNbernachtungsquartier der Samen genauso wie am „Grossen Versammlungstag“ im August und dient den sozialen Kontakten. Das Leben der Waldsamen war dem Waldrentier angepasst und diese mussten nicht auf Sommerweiden getrieben werden. Nachdem den Neusiedlern Land und Wald zugeteilt wurde mussten viele Rentierzüchter aufgeben.
  • Arvidsjaur Kyrka - die Holzkirche der Samen von 1902 ist eine Mischung aus Neogotik und skandinavischem Baustil, aber nicht geteert sondern pastellfarben gestrichen.
  • Info zu Kirchenstädten: Es gab (gibt) mehrere dieser Kirchenstädte im Land. Erklärung: nachdem die Samen christianisiert worden sind,mussten sie auch regelmässig an Gottesdiensten teilnehmen (Kirchenpflicht), was auf Grund der Entfernungen und verstreut lebenden Sippen nicht machbar war. So bauten sie Kirchstädte, wo sie sich regelmässig trafen und einige Tage zusammen bleiben konnten. Zu den Treffen wurden auch die Rentierherden mitgebracht. Es gab hier auch Bauernstädte (Kirchenstuben) und Bürgerstädte für die Kaufleute, leider sind sie dem Neubauviertel zum Opfer gefallen. Wenn man das kleine,hübsche, lebhafte Städtchen mit den vielen Geschäften, Neubauviertel und Minibahnhof sieht, fragt man sich, wie das imAugust vonstatten geht.Unvorstellbar! Von 71 Kirchenstädten gibt’s noch 16. Die Gammelstad in LuleaÅã ist die grösste und besterhaltene, seit 1996 Weltkulturerbe.
  • Arjeplog – nördl. von Arvidsjaur am Uddjaure, hier ist das weltweit führende Zentrum für Tests und Schulungen der internationalen Fahrzeughersteller
  • Umeå: an der Umeälv (Älv = Fluss), gegründet 1622, 116.200 Einw., 1888 nach dem Grossbrand wurden tausende Birken gepflanzt, Universitätsstadt, mehrere Museen, Kulturhauptstadt Europas 2014. Wie nehmen das Navi um den Weg zum Parkplatz am Fluss zu finden. marschieren Richtung Innenstadt: eine Fussgängerzone am RaÅãdhustorget, RaÅãdhusparken, ein Park mit hundertjährigen Bäumen, UmeaÅã Stadskyrka – 19. Jhdt., gebaut im neugotischen Stil. Das Interessanteste an dieser Stadt sind die Brücken (z. B. Kolbäcksbron, Kyrkbron), das Einkaufscenter und ein supermoderner Bahnhof, der Rest ist geschenkt. Interessant sollen das Freilichtmuseum, Wasserfälle und Höhlen in der Umgebung sein.

  • Örnsköldsvik – nördl. Begrenzung der Höga Kusten, seit der Eisenzeit besiedelt, 100 Jahre alte Kirche. Erst die Högakustenbron – führt über den AÅãngermanälven, die neuntlängste Hängebrücke der Welt, Höhe der Pylone 180 m, freie Spannweite 1.800 m, nördl. Härnösand, ermöglicht mit ihrer Höhe einen phantastischen Ausblick.
  • Domkirche - 19. Jhdt., im Karl-Johann-Stil erbauter klassizistischer weisser Bau mit griechischer Tempelfassade und Kuppelturm, an gleicher Stelle stand der abgebrannte Vorgängerbau (16. Jhdt.) die Fussgängerzone,
  • Östanbäcken – einer der ältesten Stadtteile,alte Gassen und malerische Häuser aus dem 18. und 19. Jhdt., steht heute unter Denkmalschutz, der Stadtpark mit Springbrunnen und Denkmälern, über eine Brücke zu erreichende Grünfläche mit Brunnen und genutzt für Veranstaltungen aller Art. Der neue Stadtteil mit Lidl, Einkaufscenter, mit einem weiteren Veranstaltungsgelände befindet sich auf dem Festland.
  • Das Freilichtmuseum Murberget zeigt historische Gebäude der Region.
  • Döda fallet – „Toter Fall“ des ehemaligen Wasserfalls Gedungsen, 35 m Höhendifferenz, war der Abfluss des Indalsälven aus dem früheren Ragundasjön. Bei dem Versuch seitlich des Falls eine Möglichkeit für die Holzflösserei zu schaffen lehrte sich 1796 beim Öffnen dieser Rinne innerhalb weniger Stunden der 25 km lange Ragundasjön und ca. 300 Millionen Kubikmeter Wasser suchten sich mit einer 15 m hohen Flutwelle einen neuen Weg. Die Erdmassen bildeten das Delta in der Indalsälven-Mündung bei Sundsvall, heute mit einem Flughafen bebaut. Bis zum Schluchtgrund gut mit Holzstegen ausgebaut, sehr malerisch, oben am Schluchtrand ist eine drehbare Freilichtbühne, die im Somer bespielt wird.
  • Östersund: liegt in der geografischen Mitte Schwedens, ist eine lebhafte Handelsstadt, zu beachten ist das RaÅãdhus von 1911 und die Brücke zur Insel Fröson. Vor’m gutbesuchten Jachthafen liegt der gemütliche Badhusparken am Seeufer. Die Stadt hat auch einen Bus- und Bahnhof mit integriertem Einkaufscenter. und am Storsjön - dem fünftgrössten See des Landes, 448km2 gross und bis zu 74 m tief, hat viele Buchten, Ausläufer und mehrere Inseln, ist dadurch bis zu 70 km lang und 30 km breit, hat auch ein „Loch Ness“ (Storsjöodjuret), 500 Leute wollen es schon gesehen haben.
  • Frösö – die grösste Insel liegt 400 m vor Östersund, durch die Frösöbron mit Östersund verbunden. Vallsundbron – verbindet Frösö mit Annersia (Festland), gegenüber von Östersund, 1998 eingeweiht, 1,5 km lang und 18 m hoch Sehenswert sind die Kirche, der Runenstein (12. Jhdt.) und vom 468 m hohen Östberget hat man einen Blick bis zu den norweg.- schwed. Bergen.
  • Orrviken – Elchgarten mit Elchen zum Anfassen
  • Røros: Weltkulturerbe seit 1980, Kupfer-Bergbaustadt im Hochgebirge seit dem 17. Jhdt., warim 17./18. Jhdt. mehrfach Kriegsschauplatz, bis 1977 wurde noch Kupfer gewonnen. Vom Campingplatz nehmen wir die Fussgängerbrücke über die Gleise, fahren an den Schienen entlang Richtung Bahnhof und Innenstadt und lassen die Räder am Anfang der Altstadt stehen. „Die alte Bergstadt“ zieht sich mit ihren noch bewohnten oder mit Läden und CafeÅLs bestückten Häusern und Empire-Villen der Direktoren den Berghang hoch, sie ist eine der ältesten Holzhaussiedlungen Europas. Auf der Höhe steht seit über 300 Jahren die weisse „Bergstadens Zir“- R.ros Kirche (Bergmannskirche aus Holz,18. Jhdt.), der Vorgängerbau war aus dem 17. Jhdt. Sie hat eine Barockorgel und einen schönen Innenraum, ist mit 1.600 Plätzen eine der grössten Kirchen des Landes. Wegen einer Hochzeit ist eine Besichtigung nicht möglich. Aber wir konnten wenigstens die Trachten der Gäste bewundern. Von der Kirche gehen wir auf die andere Flussseite und erklimmen die riesigen schwarzroten Abraumhalden, die das Ortsbild prägen und einen Panoramablick über die Stadt ermöglichen. Die  sie umgebenden windschiefen Bergmannshütten mit ihren Grasdächern sind teilweise noch bewohnt oder eingerichtet und zu besichtigen. In der alten Schmelzhütte präsentiert das „R.rosmuseet Smelthytta“ die „historische Sammlungen des Kupferbergwerks“. Wir sind den Besucherströmen gefolgt, haben aber auch Nebengassen und den Kirchfriedhof erkundet. Es ist kein „totes“ Museum sondern ein hübscher, lebendiger Ort, was einerseits an den Touristen liegt aber auch an den genutzten Häusern. Am Fuss der Altstadt sind ein kleines Einkaufscenter und Neubauten entstanden, was aber den Gesamteindruck nicht stört. Die sich 13 km östlich von R.ros befindliche R.rosmuseet Olavsgruva - ist nach 333 Jahren Bergwerksgeschichte zu einem Museum geworden, das durch Licht- und Toneffekte die Bergwerksarbeit näher bringt.
  • Bönhamn - ein Hafenörtchen, das es uns besonders angetan hatte. Es lag ganz versteckt hinter Bergen und geschützt durch eine vorgelagerte Insel in einer kleinen Bucht. Eine Fähre fährt zur Insel Högbonden. Die Holzhäuser waren ochsenblutrot und mit Blumen geschmückt. Auf den Strassen war man fast allein, aber hier drängelten sich die Autos auf dem kleinen Parkplatz. Für einen grösseren liessen die Berge keinen Platz.
  • Härnösand: gegründet im 16. Jhdt., die kleine Hafenstadt liegt zu beiden Seiten des Härnösunds und auf der Insel Härnön. Auf der Insel befinden sich das Rathaus (18. Jhdt.) und die Domkirche. Den schönsten Blick auf Stadt und Hafen hat man von der einzigen Brücke, die beide Stadtteile verbindet. Die Inselstadt zu erkunden verlangt eine gewisse Kondition. Die Strassen führen vom Wasser steil bergan.