Stationen Fjordland

Stationen im Fjordland

  • Voss - liegt malerisch am Vangstvatn und ist ein Wander- und Skisportort. Die Kirche ist aus dem 13. Jhdt.
  • Tvindefoss – 12 km nördlich von Voss, direkt an der Straße, 152 m hoch, fällt breit, über Terrassen und Stufen in die Tiefe und endet unspektaktulär in einem kleinen Fluss. Ein Pfad führt am Wasserfall nach oben. Ein Kiosk steht am Parkplatz.
  • Finnbu Fjellet – 1.358m, die Passhöhe liegt auf 986 m, die Berge ringsrum sind um die 1.300 m hoch. Ein Traum von einer Landschaft. Berge und Hochebenen = Fjell mit Moorbirken, Sümpfe und Wasserläufe bestanden mit Wollgräsern, meterhohe Schneedecken, vereiste Bergseen und Flüsse und überall stehen vereinzelte Hütten, an schwer zugänglichen steilen Fjordufern genauso wie auf den Hochplateaus.
  • Vik – Hopperstad Stavkirke, 12. Jhdt., wir besichtigen unsere erste Stabkirche. Stabkirchen wurden vor ca. 800 Jahren (die Christiansierung lag noch nicht lange zurück) von Schiffsbauern aus Holz erbaut, die Dachstühle ähneln darum einem kieloben liegendem Wikingerschiff und werden von senkrechten Masten (stav = Stab) getragen, je nach Größe einer bis zwanzig, im Innnenraum sorgen Holzverstrebungen und Wandverkleidungen für Festigkeit und Teeranstriche für Wetterschutz. Glas kannte man nicht, also gab’s keine oder sehr kleine Fenster was die mystische Dunkelheit noch verstärkt. Die hohe Türschwelle und Drachenköpfe auf dem First sollten böse Geister abhalten. Man weiß ja nie. Es sollen im 11. – 13. Jhdt. 1.000 Kirchen enstanden sein, 28 sind noch erhalten. 
  • Sognefjorden – noch länger als der Hardangerfjord, größtenteils 6 km breit und bis zu 1.200 m tief. Die Route unserer Fähre geht über eine der breitesten Stellen. Fjorde – entstanden durch Flüsse und Gletscher und wurden später vom Meer vereinnahmt. Das Eis türmte sich bis zu 2.000 m hoch über dem Land und durch die Wanderung Richtung Meer formten sie Seen, Fjorde und Felsen. Die Straße schlängelt sich weiter durch Täler und über Höhen, an dichten Nadelwäldern vorbei, mal ist die Landschaft lieblich, mal rau und unwirklich, gerade Straßen sind Mangelware, schnell fahren ist nicht. Nur langweilig wird’s keine Minute.

  • Briksdalsbreen: liegt am Ende des Oldedalen, eine Gletscherzunge des Jostedalsbreen, des größten Gletschers des europäischen Festlandes, 480 km² und bis zu 500 m dick.

  • Hornindalsvatnet – mit einer Tiefe von 514 m ist er Europas tiefster Binnensee
  • Hellesylt: Abfahrtsort der Fähre und der fotogene Wasserfall
  • Hellesyltfossen: durch die Mitte des Ortes und zwischen den beiden Brücken Høge bru und Hellesylt bro rauscht er hinunter, nachts mit Beleuchtung.
  • Geirangerfjord: Weltkulturerbe, ein Nebenarm des Storfjorden, Touristenhochburg (1/2 Mill./Jahr), einer der engsten und schönsten Fjorde, man muss ihn von der Fähre aus genießen, sozusagen in Vertretung für alle anderen. Er besticht durch senkrechte Felswände, teils kahl, teils bewaldet oder bewachsen, verlassene Gehöfte, drei großartigeWasserfälle: Brautschleierwasserfall, Dei sju systre – die sieben Schwestern, sieben Wasserfälle nebeneinander, 250 m Fallhöhe und Friare – der „Freier“, hat die Form einer Flasche, weil er vergeblich um die „Sieben Schwestern“ warb und zur Flasche griff. Die alten Gehöfte hoch oben an den Fjordhängen wie Skageflå, Blomberg, Oaldsbygda und Knivsflå gehören zu wichtigen kulturhistorischen Stätten und sind Zeugen vergangener Zeiten als ein paar Ziegen und eine Kuh zum Überleben reichten. Die Höfe liegen in 250 bis 450 m Höhe. 1993 lud das norweg. Königspaar die europäischen Königshäuser auf Skageflå anläßlich ihrer Silberhochzeit zu einem Imbiss ein. Die Almen waren noch bis in die 60iger Jahre als Wiesenland bewirtschaftet. Das getrocknete Heu wurde mit Drahtseilwinden zum See befördert und mit Booten abgeholt. Alles Lebensnotwendige wurde auf diese Weise nach oben gebracht. Den steilen Hang kann man in über 20 Kurven erklimmen. Die kleinen Kinder wurden damals zur Sicherheit angebunden. 
  • Der Ort Geiranger (270 Einw., 500.000 Touris/jährl.) besticht durch seine einzigartige Lage am Ende des Fjords und in einem Talkessel gelegen und der zusätzlichen Kulisse von täglich wechselnden Kreuzfahrtschiffen. Bei unserem Besuch lagen mindestens fünf auf Reede. Es verwunderte uns wie wenig Boote auf Fjorden und Seen zu sehen waren. Auch Schwäne und Enten fehlten gänzlich. Dafür gab’s Möwen in allen Varianten, Raubvögel und ein paar Schwalben. 
  • Ørnevegen: (Ørne = Adler) beginnen in Geiranger und führen uns nach Norden. 11 Serpentinen winden sich den Steilhang 620 m hoch und mit jedem Meter wird der Ausblick auf den Fjord schöner. Am höchsten Punkt sollte man unbedingt am neu gestalteten Aussichtspunkt Ørnesvingen anhalten. Die Plattform schwebt über dem Abgrund und erlaubt einen Panoramablick auf Fjord und Ort Geiranger. Später kommen wir zu einer Hochebene, die von Schafen bevölkert wird. Bei der Eidebru, einer alten malerischen Steinbrücke am Straßenrand steht ein neues Toilettenhäuschen. Man muss jede Gelegenheit nutzen, und zu meiner Überraschung hängen hübsche Gardinen am Fenster!! Und das in dieser Einöde. Als ich das Örtchen verlasse beäugen mich neugierige Schafe. 15 km nördl. von Valldal direkt an der Straße befindet sich das Naturdenkmal.
  • Gudbrandsjuvet: der Fluss fließt durch ein System von Gletschertöpfen, die eine 5 m breite und 20 m tiefe Schlucht bilden. Die Fußgängerbrücken, Aussichtsplattformen und ein Café wurden in einem neuen, interessanten Design gestaltet. Tverrfjellet – nach den Ørnevegen und der Fähre Eidsdal – Sylte geht’s in die Höhe und auf’s Fjellet. Hier oben soll’s eine Kirche geben, die Trollkirche, ich weiß von nichts. Auch hier erwarten uns am Straßenrand 3 m hohe Schneewände, Weite und wunderschöne Gebirgsformationen und am Pass der Trollstigveien.
  • Trollstigveien: die berühmteste Passstraße Norwegens, 11 Haarnadelkurven, über 800 Höhenmeter, klebt an einer senkrechten Felswand und ein Wasserfall rauscht fast zum Fenster herein, wurde nach 20-jähriger Bauzeit 1936 vom König persönlich eingeweiht. Auf der Passhöhe ist ein riesiger Parkplatz, belegt mit Bussen der Kreuzfahrer. Neu angelegt und im Juni 2012 zum 75-jährigen Jubiläum eingeweiht wurden ein Servicegebäude, spektakuläre Aussichtsplattformen (Utsikten), Fußgängerwege als Holzstege über Geröll und Wasser. Ziel des norwegischen Straßenbauamtes ist es, dass neue Architektur mit herrlicher Natur eine Symbiose eingehen und dem Reisenden ein zusätzliches Erlebnis bieten soll. Trollstigveien, benannt nach den Trollen, den urnorwegischen Dämonen, nachtaktiv, häßlich, werden uralt, seit Jahrhunderten werden ihre Untaten erzählt, heute sitzen sie am liebsten vor den Souvenirläden. Ålesund ersparen wir uns weil es aus der Richtung liegt (war ein großer Fehler) und fahren nach Molde. 
  • Ålesund haben wir leider nicht gesehen.
  • Molde: die Stadt wurde im II. Weltkrieg völlig verwüstet und ist quadratisch und langweilig wieder (betoniert) aufgebaut worden. Sie pflegt ihr Image als Rosenstadt (der Golfstrom macht’s möglich), nur wir haben keine gesehen. Auf dem selben Breitengrad liegt auch Zentralalaska, sicher ohne Rosen.

  • Atlanterhavsveien: 1989 eröffnet, 2005 zum „Bauwerk des Jahrhunderts“ gekürt, 20 km lang, eine Traumstraße am Atlantik, führt direkt am und über’s Meer, über Schären, Inseln, Dämme und acht Brücken mit einem einmaligen Blick auf’s Meer, sollte man nicht verpassen (bei Sturm-Flut mit Nervenkitzel)
  • Kristiansund: Werften, Fischerei, Holzexport, Hafenstadt, ein Standort für die Erdöl-, Erdgasindustrie, im II. WK fast vollständig abgebrannt, auf den Inseln Kirkeland, Nordland und Innland erbaut, durch Tunnel, Brücken und Fähren miteinander verbunden, wir fanden nur den Hafen interessant. Die Statue der Klippfischfrau steht als Symbol für die gesalzenen Dorsche, die auf den Klippen getrocknet wurden, die Haupteinnahmequelle der Stadt bis ins 20. Jhdt.

  • Trondheim: Wir fahren mit dem Bus nach Trondheim, Busticket 160,- Tickets Nidarosdomen 120,-. Im 10. Jhdt. hieß der Wikingerort Nidaros und wurde Königssitz (bis zum 13. Jhdt.), Krönungsstadt und religiöses Zentrum Nordnorwegens. 1681 wurde sie durch einen Brand fast vollständig vernichtet, der Wiederaufbau erfolgte schachbrettartig. Es ist eine Universitäts- und Hochschulstadt.
    • Torget – auf dem Marktplatz steht das Denkmal des Wikingerkönigs und Stadtgründers Olav Tryggvason, heute war Markttag und eine Gruppe Einheimischer hat gesungen und getanzt, ein beliebtes Hobby der Norweger.
    • Nidarosdomen – Bauzeit 11.–13. Jhdt., größte mittelalterliche Bauwerk Skandinaviens, 75 Steinfiguren zieren die Westfassade, das Grabmahl des heiliggesprochenen Olavs II. Haraldsson wurde zu einem der größten Wallfahrtsorte Europas, neun weitere norweg. Könige wurden hier begraben, es ist noch heute Norwegens Nationalheiligtum, seit dem 19. Jhdt. Krönungsstätte jeden Königs Man kann nur stehen, schauen, staunen und sich einen steifen Hals holen.
    • Erkebispegården - Erzbischöfliches Palais – 1983 brannten zwei Gebäude ab, das Museum im Palais wurde an der Brandstelle errichtet
    • Bybrua – (Bru(a) = Brücke), die fotogenste Brücke N’s, eine Zugbrücke aus dem 19. Jhdt. mit rotgestrichene Holztorbögen lassen sie fernöstlich aussehen. Den Fluss säumen bunte Lagerhäuser auf Holstelzen, teilweise genutzt als Wohnungen und Restaurants.
    • Bakklandet – war ein Arbeiterviertel, weckt heute Erinnerungen an die gute alte Zeit mit Kopfsteinpflaster, bunten Holzhäusern, Häkelgardinen-Cafés und Tante-Emma-Läden.
    • Dining Solsiden – aus dem ehemaligen Industriegebiet wurde ein urbanes Stadtviertel mit Läden, Cafés; jeder Stuhl ist bei dem strahlenden Wetter besetzt; Restaurants, ein Einkaufscenter und das kleine Hafenbecken ist Jachthafen, gegenüber erheben sich neue Wohnhäuser und eine Fußgängerbrücke führt nach
    • Brattöra - dem Neubauviertel mit einem schicken Hotel, Hallenbad, Kreuzfahrerterminal, Rockheim: das Center der norweg. Rock- und Popgeschichte von den 50ern bis in die Gegenwart, Hauptbahnhof Stiftsgården – im 18. Jhdt. von einer deutschen Geheimrätin erbaut, größte Holzbau Norwegens mit prunkvoller Innenausstattung dient noch heute dem König als Quartier
    • Festung Kristiansten – 17.-19. Jhdt., ein Innenhof diente den Nazis von 1940 - 45 als Hinrichtungsstätte norwegischer Freiheitskämpfer, heute Gedenkort, die Festung wird teilweise heute noch militärisch genutzt. Der beschwerliche, steile Aufstieg wird mit einer tollen Aussicht belohnt, für Radler gibt’s einen Fahrradlift.
    • Trondheim-Havstein – deutscher Soldatenfriedhof für fast 3000 Gefallene des II. Wks
    • Munkholmen – Mönchsinsel mit Klosterruine aus dem 11. Jhdt., umgebaut zu einer Festung und Gefängnis im 17. Jhdt., später auch Zollstation, sie ist der Stadt vorgelagert und in 10 Min. Bootsfahrt zu erreichen, heute Badeplatz mit Restaurant.
    • Ringve Museum – über 1.000 Musikinstrumente aus verschiedenen Jhdt. Und was liegt im Hafen?? Schwer zu erraten…ein Cruiser.