Wir verlassen die Schnellstraße und nehmen die Küstenstraße von Flekkefjord (Fjord = Meeresarm), die „Holländerstadt“ nach Egersund (Hafenstadt) und weiter bis nach Sandnes (Industriestadt) und können die wilde Schärenküste mit ihren Fjorden, Felsen aber auch Bergseen und Schluchten genießen. Die Städtchen sehen mit ihren weißen Holzhäusern alle sehr romantisch, gepflegt und sommerlich aus. Und wir brauchen uns nicht mehr drängeln lassen, die Straße ist doch deutlich ruhiger. Obwohl es Hauptreisezeit ist, von Wohnmobil- und Autoschlangen keine Spur. Und so wird es auch bleiben. Wir sind zu 90% Nebenstraßen bzw. ausgewiesene Touristenstraßen gefahren, aber auch auf den Hauptrouten hatten wir viel Platz. Die Straßen sind durchweg in einem guten Zustand. Wir haben viele Baustellen passiert, was bestimmt an den langen Wintern liegt und haben Unmengen an Tunnel durchfahren (und es werden immer noch mehr gebaut). Die ursprüngliche Straße ist immer noch erhalten, aber oft nur noch für Wanderer und Radfahrer nutzbar. Die erste Mautstation ist auch geschafft. Kein Problem, erst fahren später zahlen. Man muss nur aufpassen, dass man nicht durch die AutoPaß-Spur fährt, wenn man dort nicht angemeldet ist. Das wird hinterher sehr teuer!! Bis auf wenige Ausnahmen haben alle Stationen ein Kamerasystem, das jedes Nummernschild (an Bug und Heck) automatisch erfasst (freundliches Grinsen ist nicht von Nöten). Wir haben nur zwei Mautstellen durchfahren wo sofort bezahlt werden musste. Die Rechnungslegung erfolgt in Großbritannien, warum nicht in Norwegen? und nach 8 Wochen kann mit den ersten Belegen gerechnet werden. Es kann auch passieren, dass gar nichts kommt. Stavanger, die „Ölhauptstadt“, vom ADAC als sehenswert  eingestuft, ersparen wir uns.

Wir haben die Fähre von Hjelmeland über den J.senfjorden nach Nesvik genommen. Endlich ganz oft Fähre fahren. Lange Wartezeiten gibt’s nicht, sie fahren reichlich. Und man kann den Blick auf die Fjorde, Felsen, Wiesen und Wälder geniessen. Fjorde gibt es in allen Varianten: enge Täler oder weite Seen, flache Ufer mit Weideflächen oder Obstanbau, steile kahle Felsen oder mit Nadelwäldern bestückt.Übrigens: Norwegens Küste ist 21.000 km lang (das ist Europarekord), mit den vorgelagerten Inseln sind es nur 35.000 km. Norwegens Nord-Südlänge beträgt 1.750 km. Meine Idee nur an der Küste entlangzufahren hatte sich damit erledigt.

Eine detaillierte Beschreibung unserer Stationen, Sehenswürdigkeiten und Highlights bekommt Ihr hier.

---

Routeninfos

Campingplätze: Lindesnes Camping, Hotell Nokling Camping, Kvandall Camping, Bergen Camping

Fähren auf den Strecken: 
- Hirtshals - Lindesnes: Fahrzeit Fähre 03:15h, Kosten DKK 846,-
- Lindesnes - Hjelmeland: Fähre NOK 89,-
- Hjelmeland - Kvandal: 2x Fähre jeweils NOK 89,-, 1x Fähre NOK 118,-

Entfernungen/Fahrzeiten: Kvandal-Bergen ca. 3,5h

---